Monitor richtig einstellen: Höhe, Abstand, Neigung

Die meisten Nacken- und Augenbeschwerden am Schreibtisch entstehen durch einen falsch positionierten Monitor.
Ziel ist eine neutrale Kopfhaltung mit leicht gesenktem Blick und ein Abstand, der scharfes Lesen ohne Vorlehnen erlaubt. Die folgenden Werte sind belastbare Startpunkte; das Feintuning erfolgt nach Sehkomfort.
Schnell-Check (unter 60 Sekunden)
Der Blick fällt leicht nach unten auf die Bildschirmmitte, die Oberkante liegt etwa auf Augenhöhe. Der Abstand bewegt sich je nach Monitorgröße (Zoll) im Bereich 50–80 cm. Eine leichte Rückneigung von 10–20° reduziert Reflexionen.
- Bei Blendung zuerst Ausrichtung ändern, danach Helligkeit.
- Bei Unschärfe Abstand und Skalierung gemeinsam anpassen.
- Bei Nackenheben Monitor 2–4 cm senken.

Schritt für Schritt: Höhe, Abstand, Neigung
Sitzbasis herstellen: Füße flach, Rücken aufgerichtet, Schultern entspannt, Unterarme locker auflegen.
Höhe ausrichten: Oberkante auf Augenhöhe oder leicht darunter; die Mitte bleibt unter der Augenlinie, der Blick fällt 10–15° nach unten (nach DIN EN ISO 9241-5:2016).
Abstand wählen: Startwert gemäß Tabelle, anschließend Schrift bei gewohnter Zoomstufe prüfen.
Neigung und Rotation: 10–20° nach hinten neigen; minimal zum Kopf eindrehen, Reflexionen minimieren.
Software-Feinabstimmung: Betriebssystem-Skalierung, Schriftglättung und Farbtemperatur erst nach der mechanischen Justage anpassen.
Größen-Tabelle: empfohlene Abstände
Bildschirmgröße | Empfohlener Abstand | Hinweis |
---|---|---|
24" | 50–60 cm (DGUV Information 215-410) | Text/Office |
27" | 60–70 cm | Multitasking |
32" | 70–80 cm | Fenster nebeneinander |
34" Ultrawide | 75–85 cm | Ränder im Blick behalten |
Hinweis: Den Punkt wählen, an dem Text ohne Vorlehnen entspannt lesbar ist; bei hoher Pixeldichte eher größere Distanz.
Spezialfälle
Zwei oder mehr Monitore
Bei gleicher Nutzung sitzt der Kopf mittig zwischen den Displays; beide werden 15–30° zum Kopf eingedreht, Oberkanten bündig. Bei klarer Priorität bleibt der Hauptmonitor exakt zentriert, der zweite rückt seitlich heran. So sinken Rotationswinkel und Nackenlast, die Blickwege bleiben kurz.
Brillenträger mit Gleitsicht
Monitor etwas tiefer einstellen, um Nackenüberstreckung zu vermeiden. Betriebssystem-Skalierung erhöhen, harte Kontraste vermeiden.
Home-Office mit wenig Platz
Abstand priorisieren und über Monitorarm oder Erhöhung lösen. Bei sehr knappen Tiefen 24–27" bevorzugen statt 32–34".
Großbildschirm/Curved/Ultrawide
Etwas größere Distanz wählen; die Mitte zentrieren und leicht zum Kopf neigen, damit die Ränder im komfortablen Blick bleiben.

Licht, Reflexion, Helligkeit
Seitenlicht ist stabiler als Front- oder Rückenlicht. Den Monitor so stellen, dass Fenster außerhalb der direkten Spiegelachse liegen; Restreflexionen fängt eine leichte Rückneigung ab. Helligkeit an die Raumhelligkeit angleichen, zu hohen Kontrast vermeiden. Matte Oberflächen oder Blendschutz sind bei unvermeidbarer Fensterlage zweckmäßig.
Häufige Fehler und unmittelbare Korrektur
- Oberkante zu hoch → Nackenüberstreckung → 2–4 cm absenken, Blick wieder 10–15° nach unten ausrichten.
- Abstand zu gering → Augenmüdigkeit → 10–15 cm zurück, Skalierung anpassen statt näher rücken.
- Starke Reflexionen → Kopfdrehungen/Blinzeln → Ausrichtung zuerst, dann Helligkeit/Neigung; nötigenfalls Blendschutz.
- Monitor zu weit seitlich → Rotationsstress → Hauptmonitor zentrieren, Zweitmonitor 15–30° eindrehen.
- Überhelle/zu dunkle Darstellung → Ermüdung → Helligkeit und Farbtemperatur an Raumlicht koppeln.
System-Feinabstimmung
Windows
Einstellungen → System → Anzeige → Skalierung 100–150 % je nach Schärfeeindruck; erweiterte Skalierung für ältere Apps; ClearType aktivieren; Nachtmodus nach Bedarf.
macOS
Systemeinstellungen → Displays → Auflösung „Skaliert“ (eine Stufe größer bei 4K/5K); True Tone und Night Shift je nach Raumlicht; Schriftglättung belassen.
Werkzeuge neutral bewertet
- Monitorarm: Sinnvoll bei wechselnder Körpergröße, schmalen Tischen und Mehrschirm-Setups; ermöglicht präzise Höhe/Tiefe/Neigung.
- Erhöhung/Standfuß: Kostengünstig, stabil, begrenzter Verstellweg.
- Anti-Glare/Blendschutz: Bei festem Fensterlicht oder Glasflächen im Rücken.
FAQs
Wie hoch sollte der Monitor stehen?
Oberkante auf Augenhöhe oder knapp darunter; Blick 10–15° nach unten auf die Bildschirmmitte. Kopf bleibt neutral, Nackenlast sinkt, Reflexionen reduzieren sich.
Welcher Abstand ist richtig?
Je nach Größe 50–80 cm. Nutze die Tabelle unten als Startwert und bevorzuge den größeren, noch bequem lesbaren Abstand.
Größe | Abstand |
---|---|
24″ | 50–60 cm |
27″ | 60–70 cm |
32″ | 70–80 cm |
34″ UW | 75–85 cm |
Wie richte ich zwei Monitore aus?
Gleichnutzung: Naht zentrieren, beide 15–30° zum Kopf eindrehen, Oberkanten bündig. Priorität: Hauptmonitor zentrieren, Zweitmonitor seitlich.
Welche Einstellung mit Gleitsichtbrille?
Monitor etwas tiefer, Blick weiter 10–15° nach unten, Systemskalierung erhöhen statt näher rücken.
Ultrawide/Curved richtig neigen?
Leicht zum Kopf neigen, Distanz im oberen Bereich der Tabelle wählen, Mitte exakt zentrieren.